Ich würde ja zu gerne sagen, dass ich DAS nicht lernen müsste: nicht perfekt performen zu wollen. Es wäre schön, wenn ich schon ganz perfekt darin wäre, unperfekt zu sein. Bin ich aber nicht, ich stolpere immer wieder gerne über meinen Perfektionismus – allerdings merke ich es inzwischen ziemlich schnell und kann sogar ein bisschen darüber lachen. Perfekt sein wollen ist ja nicht nur schlecht und unperfekt zu arbeiten ist ja nun wirklich auch nicht immer so toll. Dadurch, dass ich es merke, wenn in mir der Innere Perfektionist anspringt und ich einen sehr freundschaftlichen Umgang mit ihm pflege, kann ich mich allerdings freier entscheiden, ob ich diesem Impuls folgen mag – oder eben nicht.
Es scheint, dass das ein Thema ist, das viele Frauen (und wahrscheinlich auch Männer) umtreibt. Ich habe ja im Frühjahr schon darüber geschrieben: Perfekt sein muss man sich auch leisten können und einen Onlinekurs für schlaue Frauen entwickelt, die es nicht nötig haben, perfekt zu sein: Lerne unperfekt sein. Tu’s! Und an dem Titel wird’s schon deutlich: Für mich bedeutet der Verzicht auf’s immer perfekt performen zu wollen einen ungeheueren Gewinn an Spaß und Lebensfreude: lus.t-voll leben geht leichter, wenn ich den Mut habe, immer wieder mal unperfekt zu sein!
In diesem Kurs können Frauen unperfekt und mit viel lus.t! an der Umsetzung eines konkreten Ziels arbeiten – und ganz nebenbei ein bisschen NLP lernen.
Ein Experiment: Gedankenreise zu Deinem Inneren Perfektionisten
Eines der Experimente, das ich in diesem Kurs vorschlage, ist eine Gedankenreise zum Inneren Perfektionisten – und diese Übung teile ich heute mit euch im Rahmen der Blogparade „Warum sollten wir den Mut besitzen nicht perfekt zu sein“ von Katy und ihrem Blog look2ocean. In den Artikeln dieser Blogparade ist soviel Schlaues zum „nicht perfekt sein“ geschrieben worden, dass ich mich entschieden habe, da nicht auch noch einen – noch perfekteren – Artikel zu schreiben, sondern euch einen Teil des Onlinekurses für schlaue Frauen, die es nicht nötig haben, perfekt zu sein! zu schenken.
In dieser Gedankenreise schlage ich Dir vor, Deinen Perfektionismus mal so ausgiebig kennen zu lernen. Stell Dir vor, in Deinem Inneren Team würde ein Teil von Dir leben, das aus guten Gründen perfekt sein will. Dein Innerer Perfektionist, Deine Innere Perfektionistin.
Genau, die Stimme in Dir, über die Du Dich so häufig ärgerst, die Du gar nicht hören magst, die Dich stört.
Tu doch für die nächste halbe Stunde mal so, als wäre Dein Innerer Perfektionist ein cooler Mitarbeiter in Deiner Inneren Firma, ein superwichtiger Spieler in Deinem Inneren Team und behandle ihn mit der gebotenen Freundlichlichkeit und Wertschätzung.
Tu doch mal so, als würden die Glaubenssätze zum Perfektsein, die Stimme dieses Inneren Perfektionisten, Dich gar nicht erschrecken, sondern sehr faszinieren: Was will der Dir denn Gutes damit? Wovor schützt dich diese Botschaft?
Ich schlage Dir vor, Deinen Inneren Perfektionisten für die nächsten Minuten als Freund zu betrachten, ihn kennen zu lernen und heraus zu finden, wofür er wirklich wichtig ist.
Im Onlinekurs für schlaue Frauen, die es nicht nötig haben, perfekt zu sein kannst Du die folgende Gedankenreise als mp3 hören und so ganz bequem beim Spazierengehen in Kontakt kommen mit Deinem Inneren Perfektionisten.
Hier bekommst Du den Text dieser Übung zum Selberlesen und Mitgehen:
Du kennst diese Innere Stimme in Dir, die Dich zum Perfekt sein ruft, die Dir zur Vorsicht und zur Zurückhaltung rät, die Dich immer wieder gerne auf der sicheren Seite sieht und Dir das Gefühl gibt, dass zu viel Spontanität und ein hemdsärmeliges „einfach so mal machen“ nicht gut wäre.
Lass uns für die nächsten Minuten doch mal so tun, als wäre das die Stimme Deiner Inneren Perfektionistin, Deines Inneren Perfektionisten.
Betrachte diesen Teil Deiner Persönlichkeit für die nächsten Minuten als Deinen Freund. Vielleicht nervt er Dich manchmal ein bisschen, aber eigentlich ist er ein toller Typ, mit dem man spannende Sachen machen kann und der es gut mit Dir meint.
Du kannst neugierig sein, was Du erlebst, wenn Du ihn ein bisschen besser kennen lernst und Dich mit ihm freundlich auseinandersetzt.
Es ist ganz egal, ob Du es Dir dort, wo Du jetzt gerade bist, gemütlich machst oder ob Du einfach da sitzen bleibst, wo Du gerade bist. Spür hin, was Dich trägt jetzt im Moment, was Deine Füße spüren können um sich herum, Boden oder Luft, Wärme oder Kälte. So wie Du jetzt gerade unterwegs bist, ist es gut.
Achte auf Deinen Atem, wie er kommt und geht, wie er Dich mit Sauerstoff versorgt und was Du im Ausatem loswerden kannst. Du atmest Lebendigkeit und kannst das was Dich sorgt und anstrengt ausatmen. Atme lang aus und verlängere diesen Ausatem solange es Dir möglich ist. Dein Atem kommt spontan und leicht und lebendig von alleine und Deinen Ausatem kannst Du lang und tief gestalten. Und wenn Du das Gefühl hast, schon alles ausgeatmet zu haben, dann setz noch einen Ausatemimpuls dazu. Es kann sein, dass das ein bisschen wie eine Dampflokomotive klingt – hab Spaß an diesem Geräusch und fühle Dich wie Lukas der Lokomotivführer, der so stark ist, dass er aus Eisenstangen Schleifen binden kann und seine Lokomotive Emma über die Insel mit zwei Bergen steuert…
Und mach Dir keine Sorgen: Keiner hört Dir zu – und wenn, dann kann sich derjenige mit Dir darüber wundern, wie gut es tut, mal so richtig auszuschnaufen.
Du musst jetzt gar nichts besonders gut machen und nichts leisten, Du kannst einfach meine Stimme hören und immer mehr Deine Präsenz und Ruhe wahrnehmen, die sich in Dir ausbreitet.
Geh in Deinen Gedanken zu einer Situation in Deinem Leben, in dem Du etwas nicht getan hast, obwohl Du es gerne gewollt hast. Wo Du darauf verzichtet hast, das zu machen, was Du wirklich! wirklich! willst.
Es ist gut möglich, das Du bei dieser Erinnerung ein bisschen oder auch ganz viel Traurigkeit wahrnimmst oder Wut und Ärger. Das ist in Ordnung so.
Lade alle Emotionen, die da auf Deine Innere Bühne kommen wollen, ein, sich zu Dir zu setzen und mit Dir zusammen zu erforschen, welcher Teil Deiner Persönlichkeit da laut in Dir wurde und was er Dir zu sagen hat.
Lass vor Deinem Inneren Auge diese Szene lebendig werden, wie einen Film, den Du auch jederzeit stoppen kannst.
Wo bist Du da und wer ist noch in Deiner Nähe? In welchem Licht siehst Du Dich in dieser Situation? Um was geht es und was ist es, was Du gerne möchtest? Schau Dich um und sieh, was es da zu sehen gibt, hör auf das, was um Dich herum ist und werde aufmerksam auf deine Inneren Stimmen, die in diesem Moment sprechen… Höre, was es da zu hören gibt und achte auf Deinen Atem, wie er Dich mit Lebendigkeit nährt. Wie verändert sich Dein Atem, wenn Du Dir selbst zuhörst in diesem Moment? Welche Stimme ist da am Lautesten in Dir?
Kannst Du die Stimme wahrnehmen, die sich da in Dir durchsetzt und der Du folgst, die Dich daran hindert, das zu tun, was Du gerne tun möchtest?
Was sagt diese Stimme Dir?
Welcher Teil in Dir, spricht so? Kannst du eine bestimmte Farbe oder Form wahrnehmen?
Achte auf Deinen Atem, während Du diesem Teil in Dir zuhörst, lass ihn kommen und wieder gehen, achte bewusst darauf, lang und tief auszuatmen.
Gib diesem Teil von Dir die Zeit, Gestalt zu gewinnen vor Deinem Inneren Auge.
Begrüße ihn mit freundlichen Worten, so wie es für Dich passt und wie es zu ihm und zu diesem Moment passt.
Sei neugierig, in welcher Gestalt sich dieser wunderbare und im Augenblick sehr durchsetzungsfähige Teil von Dir auf Deiner Inneren Bühne zeigen will.
Kann es sein, dass Dein Innerer Perfektionist so ausschaut?
Was kannst Du an ihm beobachten?
Was verändert sich in Dir, wenn Du ihm soviel Aufmerksamkeit und Wohlwollen schenkst?
Magst Du Kontakt mit ihm aufnehmen, ihn nach seinem Namen fragen?
Wenn Du merkst, dass andere Teile von Dir gerade wütend auf ihn sind oder die Traurigkeit sich so ausbreitet, das nichts anderes mehr Platz zu haben scheint, dann besinne Dich darauf, dass DU der Chef in Deinem Haus bist. Schütze Deinen Inneren Perfektionisten und weise die anderen Teile liebevoll und freundlich in ihre Schranken, so wie Du es auch mit jungen Kindern machen würdest, die unbedingt sofort etwas von Dir wollen: Sie haben alles Recht der Welt, da zu sein und dürfen auch bald wieder auf Deiner Inneren Bühne agieren. Jetzt gehört aber Deinem Inneren Perfektionisten Deine ganze Hinwendung und Anerkennung.
Schau ihn an, was fällt Dir auf?
Wenn Du ihn fragen würdest, was er denn Gutes für Dich will, was würde er denn antworten?
Wenn Du magst, frag ihn! Persönlich, liebevoll und zugewandt: Hey Du, was willst Du denn hier? Welche Botschaft hast Du für mich? Was willst Du denn Gutes für mich?
Und während die Antwort in Dir aufsteigt, nimmst Du wahr, wie ruhig und zuverlässig Dein Atem Dich mit Lebendigkeit und Gelassenheit versorgt. Die gute Absicht Deines Perfektionisten verbindet sich mit Deinem Einatem und mit Deinem Ausatem.
Es kann gut sein, dass Du deinen Inneren Perfektionisten noch um etwas bitten möchtest, das Du ihn etwas sagen willst – und wenn es gut ist für Dich, verabschiede Dich von ihm und gib ihm einen guten Platz in Dir, in Deinem Leben, in Deiner Persönlichkeit.
Bedanke Dich bei ihm und bei allen anderen Teilen Deiner Persönlichkeit, die jetzt so geduldig und freundlich waren, für die Erfahrung, die Du jetzt machen konntest und komm in Deinen Gedanken und in Deinem Erleben wieder im Außen an.
Was siehst Du jetzt um Dich herum? Hat sich in Deinem Zimmer, in der Landschaft um Dich herum etwas verändert? Wie nimmst Du nun Deinen Körper wahr?
Atme tief ein und aus und beende diese Übung bewusst und wenn Du magst, tue etwas ganz ungewöhnliches oder auch etwas total banales: Hauptsache, es zaubert Dir ein Lächeln ins Gesicht.
Was hast Du bei dieser Übung erlebt?
Was ist die „Gute Botschaft“ – und was würdest Du verlieren, wenn Du diesen Teil mit seiner Botschaft für Dich nicht in Dir hättest?
Wie ist das für Dich, auf diese Art und Weise in Kontakt mit Dir selbst zu kommen? Mit dem was in Dir steckt und dem, was Du wirklich! willst?
Wenn Du magst, erzähl es in den Kommentaren und wenn Du Dich intensiver mit Dir und Deinem Inneren Perfektionisten auseinandersetzen magst, guck Dir mal den Onlinekurs für schlaue Frauen an, die es nicht nötig haben, perfekt zu sein.
Ich freu mich, von Dir zu lesen!