Wahrscheinlich kennt jeder die Sorte Mensch, die, wenn sie in verantwortliche Positionen kommen, „Macht haben“ (oder glauben zu haben) ziemlich unausstehlich werden. „Hochnäsig“ oder „von oben herab“. Diese Menschen verwechseln so irgendwie Leitung und Führung mit „ich zeig euch mal, wie’s geht“ oder noch schlimmer „Jetzt zeig ich euch, wo der Hammer hängt!“.
Meiner Beobachtung nach tun das gerade Frauen, scheinbar passiv, nett und freundlich: Sie stehen nicht zu ihrer Leitungsmacht und zur Führungsverantwortung, nehmen die Rolle, die sie nun haben, nicht selbstbewusst ein, sondern verstecken sich so irgendwie hinter dieser Rolle, werden in ihrer Person, ihrer Stärke unsichtbar. Echter Kontakt mit ihnen ist dadurch schwierig. Kritik wird aus dieser – instabilen – Position heraus angstvoll abgewehrt, eigene – durchaus legitime – Bedürfnisse nach Anerkennung, Status und Gestaltungswille werden verleugnet und kommen durch die HIntertür, gerne ideologisch verbrämt („ich tu das ja nicht für mich“), und werden dadurch destruktiv.
Das ist für mich der Inbegriff nicht gelebter – oder unerlöster – Kriegerinnenenergie. Mir machen solche Menschen ein unangenehmes Gefühl – v.a., wenn sie mir in irgendeiner Art und Weise Vorgesetzte sind und ich mit ihnen zusammen arbeiten muss.
Wer den Inneren Krieger stärkt, übt sich darin, verantwortlich mit Macht umzugehen und in Entscheidungen klar und transparent zu agieren. Aufrechte Kriegerinnen entwickeln ein gutes „standing“, sind loyal ihrem Auftrag gegenüber, ihrem Auftraggeber und denen, für die sie arbeiten. Ihr Ja! ist ein wirkliches Ja! und ihr Nein! weiß, dass es ein (anderes) Ja! schützt!